Geduld - eine zeitgemäße Tugend (31.3.20)

Ausgangssperre! Wie lange noch? Bis die Maßnahmen wirken, braucht es Geduld sagen uns die Behörden. So, wie alle um dich herum ringst auch du um den richtigen Umgang mit dem Corona-Risiko. Das Leben wird dich auf eine Belastungsprobe stellen, besonders im engen Raum mit anderen. Ob man eine Terrasse oder einen Garten hat macht in diesen Zeiten einen deutlichen Unterschied.
Das Zuhausebleiben ist auch eine Chance für dich. „Nichts Menschliches reift ohne Geduld“, schrieb Romano Guardini. Geduld macht uns zu ganzen und glücklicheren Menschen. In Jakobus 5,7 bist du zum geduldigen Ausharren aufgerufen. Für Franz von Sales gehören Liebe und Geduld zusammen. Der Ungeduldige ist lieblos und Lieblosigkeit beginnt mit der Ungeduld. Paulus erklärt den Korinthern: „die Liebe erduldet alles“ (1. Kor.13,7). Was also jetzt tun? Erkenne zuerst, dass das Gegenteil von Geduld wie Wut, Empörung und Schuldzuweisung weiteren Stress erzeugt. Jane Bolten sagt: „Höre auf, dir selbst einzureden, wie unrecht die anderen dir tun oder wie falsch alles um dich ist.“ Dann kannst du auch solche Gefühle loslassen.
Einem spontanem Impuls wiederstehen zu können gehört zu der Kunst des Lebens. Ungeduldige Menschen sind in konstant gereiztem Zustand. Beginne das Innere zu kultivieren. Stärke deine Willenskraft, steigere das wertvolle Gefühl der Selbstkontrolle um zu vermeiden, Dinge zu sagen oder zu tun, die du später bereuen musst. Nimm ein paar Atemzüge. Verlasse freiwillig die eigene Komfortzone; verzichte auf irgendeine Bequemlichkeit, lege unvorteilhafte Gewohnheiten ab, und sei außergewöhnlich in den gewöhnlichen Dingen (Franz von Sales). Mach dir bewusst, dass du immer eine Wahl hast anders zu handeln und anders zu sein, als du es gewohnt bist.
Lektüre: 1 Korinther 13; Jakobus 5, 7-11
Sei lieb gegrüßt und gesegnet. Herzlichst, Dekan P. Mathew msfs