Vergib und werde Gott ähnlich (24.4.20)

Jemandem zu vergeben bedeutet, dass du nicht nachtragend bist und keine Wiedergutmachung forderst. Das beinhaltet nicht, dass du ein Unrecht billigst oder dich ausnützen lässt. Du merkst, dass es schwierig ist zu vergeben. Warum solltest du einem Menschen vergeben, der dir Böses angetan hat? Denk ein wenig darüber nach. Gibt es jemanden unter uns, der keine Vergebung empfangen hat? Du vergibst, weil dir vergeben worden ist (Mt 9,13), „denn wir verfehlen uns in vielen Dingen“ (Jak 3,2). Das ist der erste Grund. Gott kann dir nicht vergeben, wenn du anderen nicht vergibst. Außerdem weißt du um den Vorteil der Vergebung. Wie Joyce Meyer sagt: „Vergebung hilft dir, Gottes Wirken in deinem Leben freizusetzen. Sie macht dich ausgeglichener. Du wirst dich fröhlicher, glücklicher und körperlich besser fühlen.“

Wie oft sollen wir vergeben? (Mt 18,21-22) Es geht nicht um eine Zahl, weil auch die Vergebungskraft Gottes keine Grenze markiert. Es geht darum, Gott ähnlich zu werden und zu sehen, dass deine Vergebungsbereitschaft dir diese Identität verleiht. Denn es ist eine erwünschte Seinsweise, Gott ähnlich zu sein und deine Beziehungsqualität zu steigern. Es geht darum, dass du eine vergebende Person wirst und einen Lebensstil pflegst, der der Vergebung förderlich ist.

Die Bibel enthält eine Reihe von Geschichten, die Vergebung demonstrieren. Die bekannteste ist die Geschichte von Josef. Diese erstaunliche Geschichte der Vergebung gipfelt in den folgenden Worten Josefs an seine Brüder: „Fürchtet euch nicht! Stehe ich denn an Gottes Stelle? Ihr habt Böses gegen mich im Sinne gehabt, Gott aber hatte dabei Gutes im Sinn, um zu erreichen, was heute geschieht, viel Volk am Leben zu erhalten …“ So tröstete er sie und redete ihnen ins Herz. (Gen 50:19-21)
Eine paar andere Bibelstellen zur Vergebung: Lukas 11,4; Matthäus 18,23-35; Lukas 6,37; Epheser 4,32; Jakobus 5,14-15; Psalm 32,5; Psalm 86,5; Prediger 7,9

Sei lieb gegrüßt und gesegnet! Herzlichst, Dekan P.Mathew msfs