Kirchenchor Göflan

Martinimesse
Diese Messe ist ein Auftragswerk des Kirchenchores „St. Martin“ Göflan und enthält neben der Würdigung des Kirchenpatrons, Bischof von Tours auch Bezüge zum Dorf selbst. Text und Musik sind inspiriert am Hochaltar und am ehemaligen Flügelaltar aus dem Jahr 1476. Die Abbildungen des Heiligen als Soldat mit Bettler an der Mittelfigur, sowie als Bischof in den acht spätgotischen Relief- und Bildtafeln sind den Messgesängen zugeordnet. Stationen aus dem Leben des Patroziniumsheiligen wie Mantelteilung, Jesusvision, Umkehr zu Gott, Ernennung zum Bischof, Auspeitschung, Totenerweckung, Blindenheilung, überfall und Begegnung mit dem Teufel sind in der gesamten Messvertonung enthalten. Der Komponist hat dazu eigene Verse in den liturgischen Ordinariumstext eingeflochten, welcher diesbezüglich einzigartig ist. Der auch für Lateiner schwer verständliche Text enthält eine tiefere theologische Symbolik mit christlichen Gedanken wie Umkehr, Hilfsbereitschaft und Liebe. Die Musik ist sehr persönlich und bedient sich einer Tonsprache, die sehr direkt auf den Zuhörer wirkt. Alle Teile sind stilistisch und formal unterschiedlich; es gibt keine motivischen Zusammenhänge und trotzdem ist die musikalische Qualität hochwertig und zeitlos. Am 11. November 2000 konnte der Chor das Eingangslied erstmals singen. Es war der Anfang einer langjährigen Entstehungsgeschichte „unserer“ Martini - Messe für gemischten vierstimmigen Chor und Orgel, die heute am 18. April 2010 im Gedenken an den geschätzten Komponisten zur Aufführung kommt.

Zum Komponoisten
Geboren in Ludwigshafen, Hum. Gymnasium Neustadt Pfalz. 1. und 2. Staatsexamen für das Lehramt am Gymnasium in Musik und Theologie, A-Examen (Orgel bei Prof. K. Hochreither); Komposition bei Prof. M. Kelemen, A- Kantor in Berlin-Wedding (Nazarethkirche); Konzertreisen nach Norwegen, Schweden, Holland, Finnland, Polen, Italien, Ungarn und Israel. Hymnologische Forschung und Vortragsarbeit über Th. Müntzer; (Intern. Kongress für Hymnologie, Bonn 1996); Mitwirkung als Gastdozent bei der Internationalen Orgelakademie Schloss Goldrain; Aufbau des Kammerchores „voces bacches Nazareni“ und der „Kontemplativen Orgelmusiken“. Der Künstler Werner Seitz war gewiss einigen Mitbürgern in der Gemeinde bekannt und ist mit dem Ort in spezieller Weise verbunden durch den tragischen Autounfall 1960 in Kortsch bei den „Drei Kreuzen“, wo sein Vater unschuldig ums Leben kam. Von der Bevölkerung hat er damals als zwölfjähriger Junge viel Trost und Mitgefühl erfahren, besonders im Krankenhaus vom Pfarrer Georg Tumler oder auch manch moralische Unterstützung bei der nachfolgenden Gerichtsverhandlung in Bozen.