Dekan Dr. Josef Mair, Ehrenbürger der Gemeinde Schlanders

Die Ehre, die dem Dekan zu Teil wird, sei nicht nur eine persönliche Auszeichnung einer markanten Priestergestalt, sondern auch eine Freude für den Bischof und die gesamte Diözese. (Generalvikar Josef Matzneller)

Im September 2012 hat der Gemeinderat von Schlanders den Beschluss gefasst, die Ehrenbürgschaft an Dekan Josef Mair, der heuer sein 50 Priesterjubiläum feiert und seit 41 Jahren in der Gemeinde Schlanders tätig ist, an den Künstler Karl Grasser und an Heinrich Kofler, ehemaliger Bürgermeister und Schuldirektor zu vergeben. Am Montag, den 19. November 2012, feierten die Schlanderser ihre drei neuen Ehrenbürger.

Abordnungen von Vereinen, die Musikkapelle Kortsch und Festgäste geleiteten die Ehrenbürger vom Plawennpark zum Kulturhaus Karl Schönherr. Am Eingang wurde der Festzug von einem Spalier von Fackelträgern der Freiwilligen Feuerwehr Schlanders empfangen. Bläser der Musikkapelle Schlanders umrahmten den Festakt.

Generalvikar Josef Matzneller referierte über das Leben und Wirken von Dekan Josef Mair, als Seelsorger, Prediger, Religionslehrer und als Verwalter der Pfarreien Schlanders und Kortsch. In seiner Rede griff er einige Schwerpunkte aus seinem Leben auf:

In seiner Tätigkeit als Religionslehrer in den ersten Jahrzehnten in Schlanders und Kortsch, sei ihm das Studium der Katechese sehr zu Gute gekommen. Er habe über 400 Schüler und Schülerinnen betreut. Dabei sei ihm eine ausgezeichnete Menschenkenntnis nachgesagt worden. Innerhalb kürzester Zeit, bis Allerheiligen habe er alle SchülerInnen beim Namen gekannt. Was aber wichtiger gewesen sei, er habe ein fundiertes religiöses Wissen vermittelt. Er forderte und förderte zugleich seine Schüler.

In der Erwachsenenbildung habe er unzählige Vorträge zu einer vielseitigen Thematik zu Religion, Erziehung und zu allgemeinen Zeitfragen in den Dörfern des Vinschgaus und darüber hinaus gehalten.

Auch zeichne ihn ein scharfer Blick für die Strömungen in der Kirche und in der Welt aus.

Für seine Eigenschaften als Seelsorger und Prediger sei er weitum bekannt. Er habe zuerst zwei dann einen Kooperator, dann einen Teilzeitpfarrer gehabt. Für 6000 Einwohner bedeute dies eine große Arbeitsleistung. Dies könne mit der Bezeichnung „rund um die Uhr im Einsatz“, beschrieben werden. Obwohl er viele Laien habe, die ihn tatkräftig unterstützen, so drücke einem Seelsorger von seinem Schlag doch die sorgenvolle Feststellung, dass die eigentliche Seelsorge einer solch großen Gemeinde, die persönliche Zuwendung für die Sorgen und Anliegen der Menschen durch den Priestermangel stark erschwert, fast unmöglich geworden sei. Dazu kommt der religiöse Schwund der Heranwachsenden, manchmal auch schon der mittleren Generation. Viele halten sich in Ehe und Familien auch nicht mehr an die Richtlinien der Kirche. Auch muss man feststellen, dass neue christliche Gruppen in unserem Land missionieren.

Danach sprach Landeshauptmann Luis Durnwalder lobende Worte über die drei Geehrten. Es sei „eine Freude, Menschen auszuzeichnen, die es sich verdient haben.“

Bischof Ivo Muser hob hervor: „Eine Gemeinschaft, eine Gemeinde sage bewusst und öffentlich Danke und das mache diesen Abend so wertvoll und so schön“.

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