Gedanken zum Karfreitag

Wir brauchen manchmal den Schmerz um uns entfalten zu können, um der oder die zu sein, die wir sein können. Deshalb sind Not und Leid oft notwendig, damit wir die Entwicklungschance nutzen können. Vor der Auferstehung gibt es im Christentum immer das Kreuz. Ohne Kreuzigung gäbe es keine Vergebung der Sünden. Ohne Auferstehung gäbe es keine Freiheit von der Macht der Sünde. Ohne Karfreitag gäbe es keinen Sinn für Ostersonntag.

Die Karwoche

Die Tage von Montag bis Mittwoch dienen als Tage der Stille und Besinnung, zur Vorbereitung auf die Feiern vom Leiden, dem Tod und der Auferstehung Jesu. Sei still und erkenne, dass ich Gott bin. Mit Euch will ich auch still sein und auf die Kartage vorbereiten.
Wie könnte die Karwoche spirituell gestaltet sein? Hier ein paar Vorschläge:

1. Jeden Tag eine halbe Stunde Meditation tut gut – still sein – innehalten – Kraft schöpfen.

Gib mir ein neues Herz (4.4.20)

Deine Gefühle und Handlungen ergeben sich meist aus deinen Gedanken. Letztlich tust du das, was du denkst, wenn auch manchmal unbewusst. Sicherlich ist es schwierig deine flackernden Gedanken zu kontrollieren. Im Bruchteil einer Sekunde hüpft dein Gedanke von einem Gegenstand zum nächsten. Dein Egoismus steuert oft nicht nur dein Denken, sondern auch was du tust und bist.

Der Weg des Mystikers/der Mytikerin (3.4.20)

Du bist schon auf dem Weg nach innen. Der Weg nach innen ist ein Weg der Selbstentdeckung, um sich selber kennen zu lernen, um sich zu verbessern und um sein Leben selbst gestalten zu können. Du entdeckst auf deinem Weg, dass dein Verhalten, deine Entscheidungen und dein Leben stark von deinen Emotionen abhängen. Du neigst oft dazu, den anderen die Schuld zuzuschieben für deine negativen Gefühle. Dabei entspringen alle Gefühle aus dir selbst.

Ein Mystiker/eine Mytikerin sein in dieser Zeit (2.4.20)

Hoffentlich hast du hast deine Reise nach innen begonnen. Dag Hammarskjöld sagte, die längste Reise ist die Reise nach innen – und vielleicht ist sie auch die schwierigste. Diese Reise beginnt mit den Fragen: Wer bin ich? Warum bin ich auf dieser Erde? Was passiert, wenn ich sterbe? usw. In der Antwort auf diese Fragen beginnst du schrittweise dich selbst, dein Leben und das Universum zu verstehen. Du wirst merken, dass du dazu neigst zu glauben, immer „richtig“ über eine Sache zu denken, als ob es keine andere Weise gäbe darüber zu denken. Geht es darum, dass du immer Recht hast?

Gelassenheit (1.4.20)

Ausgangssperre! Wenn du nicht nach außen reisen kannst, dann mach eine Reise nach innen. In dieser inneren Reise wirst du viele deiner inneren Schätze entdecken. Diese werden einen entscheidenden Unterschied in der Qualität deines Lebens machen. Du wirst reicher an Dankbarkeit, Vertrauen, Vergebung, Freude, Friede, Güte, Sanftmut und Gelassenheit.

Geduld - eine zeitgemäße Tugend (31.3.20)

Ausgangssperre! Wie lange noch? Bis die Maßnahmen wirken, braucht es Geduld sagen uns die Behörden. So, wie alle um dich herum ringst auch du um den richtigen Umgang mit dem Corona-Risiko. Das Leben wird dich auf eine Belastungsprobe stellen, besonders im engen Raum mit anderen. Ob man eine Terrasse oder einen Garten hat macht in diesen Zeiten einen deutlichen Unterschied.

"Gottes Sehnsucht ist der Mensch" - Hl. Augustinus (28.3.20)

"Adam, wo bist du?“ , so ruft ihn Gott an einem Abend im Garten Eden. (Gen 3,9). Willst du der Sehnsucht Gottes nach dir auf die Spur kommen, dann setze deinen Namen an die Stelle von Adam. Wo du auch bist, Gott geht dir nach (Francis Thomson). Die Sehnsucht Gottes nach dir, seinem geliebten Sohn/seiner geliebten Tochter, beschreibt Jesus in seinem Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32). Das Herz des Vaters ist von einem schmerzlichen Verlangen entbrannt, den Sohn (dich) glücklich wieder bei IHM, in seinem Haus, zu sehen.

Mit Gott träumen (27.3.20)

Gott trägt einen Traum für dich in seinem Herzen. ER hat etwas Einzigartiges für dich geplant. Du bist nicht ein Produkt irgendeiner Laune von IHM. Er gab dir das Leben mit einem klaren und präzisen Plan (Jer 29,11). Deshalb vergleiche dich niemals mit anderen, was sie tun, wie sie leben oder was sie erreicht haben. Versuche niemals das Leben, das sie leben, zu leben. Sag nicht: „Ich möchte auch so sein“, sonst verpasst du die Gelegenheit, deine Einmaligkeit kennenzulernen und du entdeckst nie die Schätze, die Gott in dich hineingelegt hat.

Ja zu Gott - Ja zum Leben (26.3.20)

Du merkst womöglich, dass es dir gar nicht leicht fällt, ein „Ja“ zu Gott zu sagen, wie die Hl. Maria, die ein vorbehaltloses „Ja“ zum Plan Gottes in ihrem Leben gab. Entdeckst du in dir Vorbehalte? Spürst du Widerstände in dir? Willst du „Ja“ zu Gott sagen, aber du kannst eine schlechte Gewohnheit nicht ablegen? Willst du „Ja“ zu Gott sagen, aber du möchtest eine bestimmte unerlaubte Beziehung nicht aufgeben? Oder denkst du „Ja“ zu Gott zu sagen ist ok, aber du willst so leben, wie du es gewohnt bist? Du sagst „Ja“ zu Gott und ein leises „Nein“ zu dir selbst.

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