Richte deine Blicke nach vorne (22.4.20)

Bist du in deinem Leben von jemandem verletzt worden und hast du einen Groll gegen diesen Menschen? Falls dieses Gefühl tief verwurzelt ist, kann daraus Hass entstehen. Angestaute Ressentiments und nicht losgelassene Wut versetzen dich in einen permanenten Zustand der Instabilität und werfen dich aus dem Gleichgewicht. Dein Inneres ist ständig aufgewühlt, und du lebst nicht mehr in Shalom, Frieden, Harmonie und Ruhe.

Denk einmal nach. Kannst du jemanden durch den Groll, an dem du festhält, bestrafen? Vielleicht ist es befriedigend sich als Opfer zu fühlen, um dem Anderen vorwurfsvoll und beleidigt zu begegnen oder darauf zu verweisen, dass er dir Unrecht getan hat. Auf längere Sicht schadet dieser Groll aber deiner seelischen und geistigen Gesundheit, denn in Wirklichkeit minderst du deine Lebensqualität und versperrst dir die Möglichkeit, dein Leben in Fülle zu leben. Übernimm besser die Verantwortung für dein eigenes Wohlbefinden.

Jesus hat dir den Weg dazu gezeigt, den Weg der Vergebung. Er machte seinen Peinigern keinen Vorwurf, sondern betete für sie und vergab ihnen. Das bedeutet nicht, dass du Unrecht erleiden musst. Die Vergebungsbereitschaft entspringt aus der Liebe und aus der Erkenntnis, dass du selbst Vergebung bedarfst. Durch deine Vergebungsbereitschaft versöhnst du dich mit allem Unangenehmen. Du entkommst deiner Fixierung auf Vergangenes und schließt Frieden mit langjährigen Schuld- und/oder Unmutsgefühlen.

Im Epheser-Brief lesen wir: "Lasst alle Bitterkeit und Zorn und Wut und Lärm und Verleumdung von euch weggebracht werden, zusammen mit aller Bosheit. Seid freundlich zueinander, zärtlich, vergebt einander, wie Gott in Christus euch vergeben hat" (Eph 4,31-32). Und im Matthäusevangelium 6,14 steht: „Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.“ Und noch ein hilfreicher Vers: „Deine Augen sollen geradeaus schauen, und deine Blicke richte nach vorn!“(Spr 4,25)
Lektüre: Epheser 4,31-32; Matthäus 6,14; Sprüche 4,25

Sei lieb gegrüßt und gesegnet! Herzlichst, Dekan P. Mathew msfs