Du hast bereits gesehen, dass der Frieden, den Jesus den Aposteln zuspricht, ein innerer Frieden ist, ein Frieden des Herzens. Dieser Frieden Gottes ermöglicht es dir, einen hoffnungsvollen Blick auf die Welt zu richten, wenn auch oft Gewalt und Konflikte sie zerreißen.
Eine Entfremdung von Gott und von den Menschen löst in dir eine innere Turbulenz aus. Diese innere Turbulenz tritt in unterschiedlicher Intensität und verschiedenen Formen auf: depressive Verstimmung, Stress, Traumata, Überforderung usw. "Suche Frieden und jage ihm nach!", heißt es im Psalm 34,15.
Du fragst bestimmt, was dieser innere Friede ist und wie du ihn finden kannst. Das hebräische Wort „ Shalom" kann dir vielleicht einen Zugang schaffen. „ Shalom" bedeutet übersetzt nicht nur Frieden, sondern auch Harmonie, Ganzheitlichkeit, Vollständigkeit, Wohlergehen und Ruhe. Shalom hat in der Bibel die Bedeutung von der vollkommenen Gemeinschaft der Menschen mit Gott und der gesamten Schöpfung (= paradiesischer Zustand). In einer solchen vollkommenen Gemeinschaft ist Shalom als vollkommener Frieden, Harmonie und Ganzheitlichkeit zu erfahren.
Shalom geht verloren, wenn der Mensch sich weigert, die Gemeinschaft mit Gott und der Schöpfung zu leben und wenn er nicht in Solidarität mit seinen Mitmenschen leben will (Sünde). Die Menschen haben so viele Tiere und Pflanzen beseitigt und die Umwelt zerstört. Sie haben andere Menschen ihres Lebensraums beraubt, sie unterdrückt und getötet. Die Sünde machte die Welt zu einem Ort der Gebrochenheit.
Um echten „ Shalom" zu erlangen, musst du dich mit Gott versöhnen und ihn in den Mittelpunkt deines Lebens stellen. Gott gibt denen, die standhaft bei Ihm bleiben, Shalom, den inneren Frieden (Jes 26,3, Heb 4,16). „ Shalom" bedeutet auch Frieden mit anderen, und bezieht sich nicht nur auf das Ende von Feindseligkeiten und Krieg, sondern bedeutet auch das Ende von Unterdrückung, Gier und Gewalt in Beziehungen. Um wahrhaft in Shalom zu leben, solltest du dir auch das richtige Verhalten gegenüber der Schöpfung aneignen (1Kor 7,31).
Lektüre: Psalm 34,15; Jesaja 26,3; Hebräer 4,16; Erster Korinther 7,31)
Sei lieb gegrüßt und gesegnet! Herzlichst, Dekan P. Mathew msfs